Junge Helden e.V. und DDB machen mit „digitaler Herzspende“ auf das Thema Organspende aufmerksam

Täglich „spenden“ Millionen Menschen ihr Herz bei Instagram. Immer dann, wenn ihnen ein Foto gefällt und sie dieses Liken, indem sie zwei Mal auf das Bild tippen. Kurz poppt dann ein weißes Herz auf. Die Initiative Junge Helden e.V. und die Kreativagentur DDB Düsseldorf nutzen dieses Symbol, um im Rahmen einer Instagram-Kampagne auf das Thema Organspende aufmerksam zu machen.

Dennis May, Geschäftsführer Kreation bei DDB Düsseldorf, sagt über das Projekt: „Zu „Liken” ist längst zu einem Social-Reflex ohne wirkliche Bedeutung geworden. Jeden Tag vergeben User mit einem „Doubletap” auf Instagram tausende „Herzen“. Für Inhalte, mit denen sie sich zumeist gar nicht richtig auseinandergesetzt haben. Mit unserer Aktion greifen wir diese Instagram-Mechanik auf: wir setzen die Likes in einen neuen Kontext und geben damit jedem Doubletap eine tiefere Bedeutung und Botschaft: GIVE LIFE.“

Unterstützt wird die Aktion von Prominenten wie u.a. Joko Winterscheidt, Johanna Klum und Jochen Schropp. Liebevoll von gestaltete Illustrationen zeigen die Drei und weitere bekannte Persönlichkeiten mit einem großen Loch im Oberkörper – in Herzform. Klickt man nun doppelt auf das Bild, entsteht für einen kurzen Moment ein eindrückliches Gesamtbild.

Mit der Instagram-Kampagne und den Motiven, die Junge Helden e.V. und alle prominenten Unterstützer heute bei Instagram veröffentlicht haben, will der Verein auf das Thema Organspende aufmerksam machen. Denn im Vergleich zu anderen Ländern ist die Spendenbereitschaft in Deutschland nach wie vor sehr gering: Nur knapp ¼ der Bevölkerung haben überhaupt einen Organspendeausweis. Und das, obwohl derzeit 12.000 Menschen auf eine lebensrettende Organtransplantation warten.

„90% der Menschen haben eine Meinung zum Thema Organspende, diese ist aber nirgends dokumentiert. Unser Ziel ist es nicht, die Menschen dazu zu drängen, Spender zu werden. Wir möchten sie lediglich darum bitten, sich mit dem Thema auseinander zu setzen, um dann eine bewusste Entscheidung – ganz gleich ob dafür oder dagegen – zu treffen,“ erklärt Angela Ipach bei Junge Helden e.V.

Hintergründe zum Thema Organspende:

In Österreich, Spanien und Italien gilt die Widerspruchsregelung. Jeder Mensch wird dabei als potentieller Organspender angesehen. Es sei denn, er legt zu Lebzeiten ausdrücklich Widerspruch ein. In Frankreich und Schweden wiederum wird die Informationsregelung praktiziert. Sie geht von der gleichen Grundlage wie die Widerspruchsregelung aus und wird durch die Verpflichtung ergänzt, die Angehörigen vor der Organentnahme zu informieren. In den USA dagegen muss man sich bei der Ausstellung des Führerscheins für oder gegen eine Organspende entscheiden. Die Entscheidung wird direkt auf dem Dokument festgehalten.

In Deutschland gilt seit dem 1. November 2012 die Entscheidungslösung. Die Krankenkassen sind seitdem verpflichtet, ihre Versicherten alle zwei Jahre über Organspende zu informieren und zum Ausfüllen des Organspendeausweises aufzufordern. Zudem müssen in Kliniken Transplantationsbeauftragte eingesetzt werden, die den Prozess der Organspende begleiten. Organe können im Todesfall entnommen werden, wenn der Verstorbene zu Lebzeiten, z.B. per Organspendeausweis, einer Organspende zugestimmt oder die Entscheidung seinen Angehörigen mündlich mitgeteilt hat. Wurde der persönliche Wille nicht festgehalten oder mitgeteilt, müssen die engsten Verwandten auf Grundlage des mutmaßlichen Willens des verstorbenen Patienten entscheiden. Das Gesetz sieht daher vor, dass sich jeder Mensch zu Lebzeiten entscheidet und dokumentiert, ob er Organspender sein möchte oder nicht.

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